Die klassische Methode, eine E-Gitarre aufzunehmen, gelingt mit Gitarre, Verstärker und einem einfachen Mikrofon. Hier kann man bereits je nach Mikrofon und je nach Setup große Unterschiede feststellen. Für die Aufnahme selbst sollte eher ein dynamisches Mikrofon verwendet werden. Diese sind robust und vertragen auch die hohen Lautstärken, die beim Spielen auftreten. Ein Kondensatormikrofon kann hier schnell an seine Grenzen gebracht werden und ist in den meisten Fällen nicht gut geeignet, um eine Musikaufnahme durchzuführen.
Der absolute Klassiker, der sich bereits seit Jahrzehnten im Bereich der Musik hält, ist das Shure SM 57. Dabei handelt es sich um den Allrounder der dynamischen Mikrofone in der Musik. Wer tatsächlich regelmäßig nur die Gitarre aufnehmen möchte, profitiert gegebenenfalls von einem Mikrofon, das sogar speziell auf die Aufnahme von E-Gitarren ausgelegt ist. Diese können tatsächlich auch einiges und bieten teils sogar unterschiedliche Aufnahmemodi für die Feinabstimmung. Aber sie sind eben auch speziell auf E-Gitarren ausgerichtet.
Das Set-Up beim E-Gitarre aufnehmen
Für das Setup spielen sowohl die Position des Verstärkers als auch die des Mikrofons eine entscheidende Rolle. Je nachdem kommen nämlich unterschiedliche Facetten des Klangs besser oder schlechter zur Geltung. Um eine gute Verteilung des Klangs im Raum gewährleisten zu können, ist eine Platzierung des Verstärkers in der Ecke des Raumes sinnvoll. Dabei sollte er so gestellt werden, dass sich zwischen der Ecke und dem Verstärker ein Dreieck bildet. Wer nun noch dafür sorgt, dass dieses Dreieck nicht gleichschenklig ist, sondern sich ein Dreieck mit unterschiedlich langen Seiten bildet, verbessert die Klangverteilung im Raum.
Dadurch prallt der Schall nämlich ungleichmäßig auf die Wand und kann sich so besser in alle Richtungen ausbreiten. Außerdem sollten möglichst keine Heizkörper, Fensterscheiben et cetera in der Nähe des Verstärkers sein. Andernfalls können auf der Aufnahme raschelnde Geräusche auftreten, die man darauf nicht haben möchte. Wer hier gut plant, kann bereits vor Beginn der Aufnahme einige Probleme gekonnt verhindern.
Beim Abstand vom Verstärker lohnt es sich, ein bisschen zu experimentieren, um den Klang so hinzubekommen, wie man ihn tatsächlich haben möchte. Zwischen zwei und 20 Zentimeter kann je nach Mikrofon und gewünschtem Aufnahmesound alles möglich und sinnvoll sein. Und auch die Frage, wie weit das Mikrofon von der Außenwand des Verstärkers entfernt sein soll, bietet einiges an Variationsmöglichkeiten.
So wird das Mikrofon am besten platziert
Grundregel: Je weiter außen das Mikrofon platziert wird, umso dumpfer wird der Klang. Je weiter es vor der Mitte des Verstärkers steht, umso mehr Höhen können aufgezeichnet werden. Ein guter Mittelweg ist es, die Breite des Verstärkers auszumessen und durch vier zu teilen. Genau diesen Abstand bewegt man das Mikro nun vom äußeren Rand in Richtung Mitte des Verstärkers. So wird der Klang meist relativ ausgeglichen.
Ganz egal, wie das Set-up arrangiert wird: Grundsätzlich ist es wichtig, auszuprobieren, ob der Sound tatsächlich so passt, bevor man richtig loslegt. Nichts ist ärgerlicher, als sich bei der Aufnahme zu verausgaben, alles perfekt hinzukriegen – und dann festzustellen, dass der Sound doch nicht so gut geworden ist, wie man sich das gewünscht hat. Deshalb sind ein paar Probeläufe vor der tatsächlichen Aufnahme immer sinnvoll. Passt der Sound dabei, steht dem „richtigen“ Auftritt nichts mehr im Wege.